... danach ...
Amboss
Diese Erinnerungsfetzen, von denen ich mir manchmal nicht sicher bin, ob sie wahr sind oder nicht. Natürlich waren sie mal. Nur ob ich es auch richtig bewertet habe, das weiß ich nicht und kann es nicht wissen.
Schon ganz früh war mit klar, dass die Beziehungen von ihm im Geheimen stattfanden. Ich war schon als Kind von Zeit zu Zeit der Katalysator. Erwachsene Frauen fragten mich, ob sie die einzigen wären. Heulten am Telefon. Was geht das mich an? Und doch schon damals hörte ich zu. Und habe doch vieles vergessen. Gestern lief ich am Haus der sogenannten "intellektuellen Freundin" vorbei, die schon sein Jahrzehnten aus usnerem Leben verschwunden ist. Plötzlich sah ich mich wieder auf dem Boden sitzen, mit ihr telefonieren und konnte ihr nicht sagen, dass es eine andere gab, von der ich offiziell auch noch nicht wusste. Wie soll man unter diesen Umständen dazu erzogen werden, selbst funktionierende Beziehungen zu haben? Zu Lieben zu stehen? Man ist seines Glückes Schmied. Aber es kommt schon vor, dass man mit den Handwerkszeug der vorherigen Generation arbeiten muss und auch wenn man sich nach eigenem Material sehnt - woher soll es kommen? Es geht hier gar nicht so sehr um Treue. Es geht darum, sich seiner selbst und des anderen sicher zu sein (sofern das überhaupt geht). Dieses Vertrauen geht mir ab. Und ich könnte auch von niemandem verlangen, dass er es mir entgegenbringt. Das ist immerhin auf eine Art fair.
... davor ...
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Last update: 2014.01.21, 15:40 status
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