... danach ...
Anschluss
Ich wähle seine Nummer aus der Liste im Adressbuch aus. Die Nummer des Geliebten, der das nicht mehr sein möchte. Seit dem steht auch wieder sein richtiger Name dabei. Nicht mehr der unverfängliche Alias, falls doch einmal jemand einen Blick auf die unanständigen Nachrichten werfen sollte. Dieses Mal tippe ich auch auch den Button, der die Verbindung herstellen soll.
Er geht gleich ran. Er muss wissen, dass ich es bin. Erleichterung darüber, dass er mich nicht wegdrückt. Ich schlucke den Kloß im Hals herunter und sage "Hallo ich bin's. Alles gut bei Dir?" Er hat das immer gehasst, wenn ich das gefragt habe. Aber ich kann nicht anders. Ich will, dass bei ihm alles gut ist. Und dass es ihm gut geht. Deshalb kommt immer wieder diese Frage. Er antwortet mit einem "Hm." Und sagt nichts weiter. "Ich würde dich gerne sehen und Dir ein paar Dinge sagen, die mir in den letzten Tagen durch den Kopf gegangen sind." "Na dann gib Gas." Das hat er auch immer gesagt, wenn wir uns via SMS zum Ficken verabredet haben. Ich lasse das so stehen und ignoriere das warme Gefühl, dass sich sofort zwischen meinen Beinen breit macht. "Ok. Ich bin gleich bei Dir." Sage ich ganz cool und lege auf. Wie immer hat er schon die Haustüre aufgemacht. Ich habe noch nie bei ihm geklingelt. Habe immer nur offene Türen eingerannt. Er steht auf dem Treppenabsatz und kann sich nicht so recht entscheiden, ob er mich anlächeln soll. Ich sage "Hi" und ziehe wie immer die Schuhe aus. Früher hat er dann gerne mal gesagt, dass ich gleich noch mehr ausziehen könnte. Als wie dann nebeneinander auf dem Sofa sitzen, weiß ich auf einmal gar nicht mehr so genau, was ich sagen wollte. Ich habe Angst, dass mir die Stimme wegbricht, mir die Tränen kommen, wie so oft, wenn ich versuche über Gefühle zu sprechen. Doch auf einmal ist es ganz leicht. In kann ihm sagen, dass ich ihn vermisse. Ihn und seinen wunderbaren Schwanz. Ich sage ihm, dass es ihm trotzdem nicht gelungen ist mir weh zu tun. Das hatte er nämlich am Anfang gesagt, um mich vor sich zu warnen. Dass ich es ihm nicht so recht glauben mag, dass er da jemanden kennengelernt hat. Ich sage ihm, dass ich auch dazu bereit wäre mich von ihm kennenlernen zu lassen. Dass ich es auskosten möchte so lange es geht und dass er mir doch bitte sagen soll, wenn ich ihm weh getan haben sollte. Er sagt dann erst mal lange nichts. Dann nimmt er mich in den Arm und küsst mich. "Wenn Du das wirklich aushältst, nicht zu wissen wohin das führt, können wir weiter machen." Ich sage nur "Verdammte Scheiße, das weiß man doch nie."
... davor ...
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