via vor mir die welt

Diese Frage "Wie geht es Dir" kann ich super gut beantworten. Ich sage gut, alles prima und kann sogar einige Beispiele aus dem täglichen Leben bringen, die das belegen. Eine Reise, eine anstehende Veranstaltung, die ausprobierten Rezepte.

Ich lache und frage nach. Kann mitfühlen, wenn von der anderen Seite doch mal ein "Nein" auf die Frage kommt. Gebe Ratschläge, nehme in den Arm. Und denke bei mir: Es geht mir nicht gut. Ich kann nicht zufrieden sein. Alles was ich tue und fühle ist nicht echt solange so viele offenen Fragen in der Luft hängen. Glücklich? Nun, nicht unglücklich vielleicht. Weil ich trotzallem schönes erlebe. Freundschaften. Momente.

Oft kommt mir mein Leben vor wie im Winterschlaf. Nur ohne Schlaf und ohne Winter.

Wenn ich mich für etwas entschieden habe, bleibe ich dem treu. So dachte ich. Wie is das denn nun. Warum sollte ich denn an Beziehungen und Einstellungen festhalten, wo ich doch weiß, dass es irgendwann in naher under etwas fernerer Zukunft einen Schlag geben wird, der alles ändert.

Für mich, für die um mich herum. Ich werde wahrscheinlich als Opfer angesehen werden. Aber ich kann nicht planen wie ich mich dann fühlen werde, wie ich mich verhalten werde. Auf wessen Seite ich mich schlage.

Da ich davon weiß, hätte ich es in der Hand den Schlag jederzeit auszuführen. Die Änderung, das Chaos, die Wahrheit herbeizuführen.

Warum zögere ich? Ich habe nichts zu verlieren. Und wenn, verliere ich es so oder so.

Aber auch auf anderen Schauplätzen könnte ich auch die Pauke hauen. Dann würde ein anderer Takt erklingen. Ob es meine Musik wäre weiß ich nicht. Aber ich denke es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis auch hier etwas passieren muss.

Gestern hätte ich einen Schritt in diese Richtung tun können. Es zumindest kommunizieren können. Den Rhythmus dafür hatte ich in der Tasche. Ein Lied. Per download € 1,29. Ganz schön billig. ich nahm es aus verschiedenen Gründen wieder mit heim. Ist nicht schlimm. Die Absicht zählt.