Vorsätze
Sind ja dazu da gebrochen zu werden.
Die Trennung von Sex und Liebe fällt mir ja einfach und doch wurde wieder, obwohl ich das vermeiden wollte, aus Sex Liebe und mehr. Genau wie die Liebe wächst, wächst auch die Lust. Ein kraftvolles Perpetuum mobile. So war es noch nie. Sagt man das nicht immer, wenn man frisch verliebt ist? Davon überzeugt, dass die Wahl die richtige ist, endlich? Ich bilde mir ein, in dieser Sache sehr ehrlich zu mir zu sein. Und muss es dennoch sagen: So war es noch nie. So hat es sich noch nie angefühlt - außer vielleicht bei der einen unerfüllten Liebe, die aber nie so real wurde, dass man sie wirklich vergleichen könnte.
Danach
Nach meinem langersehnten Sehnsuchtswochenende ganz allein mit der Kunst endgültig sicher gewesen, dass es nicht so weitergehen kann.
Als Planerin total verplant. Für heute das endgültige Gespräch vorgehabt. Gestern nicht mehr eine Minute länger gekonnt und es ausgesprochen. Das Ende. Das Ende einer großen Liebe. Das Ende für ihn scheinbar aus heiterem Himmel. Und doch bin ich mir sicher, dass ich das tun musste, um gesund zu bleiben, glücklich zu werden. Der Geliebte als Brandbeschleuniger war gar nicht nötigt. Schon Anfang des Jahres war es klar. Ganz ohne ihn. Es war befreiend und ganz furchtbar. Und ist es immer noch. Ihn so zu sehen. So verzweifelt und weinend schneidet in mein Herz. Es ist nicht einfach. Es ist nicht eiskalt. Es ist aber die einzige Möglichkeit. Weiter. Es geht. Weiter.
Wo
ein Wille ist
ist auch ein Weg Sagt der Geliebte, der kein Liebhaber mehr ist, sondern viel mehr. Der mich dazu bringt alles in Frage zu stellen. Der keinen Druck aufbauen möchte und mir Zeit bis zum Jahresende gegeben hat, meine Entscheidung in die Tat um zu setzen. Doch er weiß und sagt es mir auch, dass ich es doch selbst nicht mehr aushalte. Dass ich doch selbst den Druck spüre, ganz ohne ihn. Nächste Woche also dann. Ich hoffe der Kessel explodiert nicht und dass das Gegendruckventil funktioniert. Der Auffänger ist dann auch wieder da und wird hoffentlich nicht gebraucht. Dann geht es weiter. Dann wird es hoffentlich leichter und heller. Der Geliebte kann sich einfach so darauf freuen. Ich habe dann jetzt doch ein bisschen Angst. Angst vor den Schmerzen, die ich dem anderen bereite werde.
Glück
Was habe ich für ein Glück.
Da ist der eine, der neue Liebhaber, der sagt er wäre immer bei mir. Der es auch tatsächlich ist mit seinen Worten und Gedanken, die wir in schnellem Rhythmus austauschen. So viel Spaß, so viel Vorfreude, Pläne, Lust. Ganz leicht wird mir, wenn ich daran denke und an das Wochenende, das wir uns aus der Zeit schneiden werden. Und dann ist da der erste Liebhaber. Der wochenlang abgetaucht war. Den ich vermisste, trotz des leichten Glücks das ich oben beschrieben habe. Und dann steht er vor mir und es braucht nur Sekunden, um uns klar werden zu lassen, dass wir heute nicht auseinander gehen können, ohne zusammen gewesen zu sein. Gefährliches Spiel, egal. Er kommt über mich, füllt mich aus, lässt mich alles vergessen. Am Morgen danach gibt es noch mal Nachschlag und wieder riecht und schmeckt alles nach dem, was mir so gefährlich werden kann. Aber das ist auch Glück. Ein anderes, schmutzigeres Glück. Noch habe ich keine Angst davor, mich schmutzig zu machen.
.
Είστε πάντα μαζί μου.
Sagt er. Du bist immer bei mir. Und das ist schön.
Plötzlich
ist da alles voller Pläne. Es findet ein Dialog statt. Auch keine Frage erhält umgehend eine Antwort, die mich lächeln lässt.
Nur so kann ich es ertragen, dass ich mich bei den Plänen des anderen, die weit bis in die ungewisse Zukunft reichen, verkrampfe, weil ich hinausschreiben will: DAS WIRD NICHTS MEHR MIT UNS ZWEI! Ich kann es aushalten, dass der erste Liebhaber anfängt anderen weh zu tun und mich mit seinem Schweigen mürbe macht. Was ihm nicht gelingt, denn da ist ja jetzt ein anderer, der mich berührt. Hoffentlich fange ich dann nicht an, einem von beiden weh zu tun. Die Verbindungen in die Vergangenheit verwirren ein bisschen und machen, dass ich mich auf einmal ganz jung fühle. Die andere Baustelle muss ruhen, denn der Gegner ist verletzt. Auf einen der am Boden liegt tritt man nicht ein.
Duftmarke
"Du riechst so gut."
(Seine Finger rochen wirklich gut.) "Du riechst so nach Sex." "Woher soll ich denn bitte nach Sex riechen?" Nicht ganz das bekommen, was ich mir erhofft hatte, aber immerhin. Der erste Liebhaber macht mir Kummer. Seine Energie ist so mächtig und er nutzt sie oft so zerstörerisch, vor allem gegen sich selbst, dass man Angst bekommen könnte, wenn es nicht so unglaublich sexy wäre.
Reigen
Es hat ja niemand behauptet, dass es einfach sein wird.
Immer noch zögere ich, meine Entscheidungen umzusetzen. Keine Angst, nur die Hoffnung auf den besseren, den besten Moment lässt mich abwarten. Obwohl ja warten meine Hass-Beschäftigung ist. Das Spiel mit dem Feuer geht auch weiter. Ich scheine da auch etwas auszustrahlen. Die Liebhaber reihen sich aneinander. Das schöne ist, dass jeder für sich ein toller Mensch ist. Aus unterschiedlichen Phasen meines Lebens sind sie auf einmal alle wieder da (auch wenn keiner je wirklich weg war, nur natürlich nicht so nah). Jeder von Ihnen ist etwas besonderes. Für mich und ohne mich. Ich glaube fest daran, dass sie alle so oder so ein Teil meines Lebens bleiben, auch wenn die Liebhaberei aufhören sollte. Gestern dann ein merkwürdiges Gefühl, an einem Tag vier Männer berührt zu haben, die mir innerhalb der letzten acht Tage sehr nah waren. Am Samstag könnte sich das wiederholen. Ich wünsche mir das und dass der Liebhaber, den ich so unbändig will, dabei sein wird und da weitermacht wo wir das letzte Mal aufgehört haben. Denn trotzallem gibt es eine klare Präferenz und einen bei dem ich immer noch darüber nachdenke wohin das alles führen könnte. Natürlich ist das auch der gefährlichste von allen. Er hat mich gewarnt und ich bin bereit dieses Risiko immer und immer wieder einzugehen.
Gemalt
Mit dem Finger immer und immer wieder das Wort "Liebe" auf den Rücken des Liebhabers gemalt.
Auch wenn es nicht das richtige Wort ist. Aber weil ich ihn in diesem Moment so sehr wollte wie selten zuvor und so froh war, dass er sich nach Wochen endlich wieder bei mir gemeldet hat, habe ich mir gewünscht, dass er dieses Mal von mir auf der Haut trägt. Und weil es so schön war. Auch nach dreimal Duschen und Waschen immer noch nach ihm gerochen, so sehr war er in mir und auf mir. Und wieder schreit alles nach "mehr".
Vernunft
Der zweite Liebhaber fragt mich, ob wir nicht anfangen wollen, vernünftig zu sein.
Ich sage "Nein" und lasse mich fallen, abstürzen. Wohin, verdammte Scheiße, hat mich denn die ganze Vernunft bisher gebracht?! Ab jetzt nur noch unvernünftig. (Und der andere Liebhaber lässt mich schon wieder viel zu lange warten. Ich hasse das.)
... davor ...
|
Online for 5167 days
Last update: 2014.01.21, 15:40 status
You're not logged in ... login
kontakt
systir (at) gmx. (.) de
menu
search
bisher
comments
/ Ich hoffe, Ihnen... nemorosa
/ Einem Menschen keinen... nemorosa
/ Sie sagen es. systir
/ Manchmal ist ja... nemorosa
/ Ich befürchte... systir
Danke ...
... für das Antville Layout 'Got a Date?'
das ich für diese Seite angepasst habe. |