Ich sage ihr, dass ich glaube, dass das von ihr Verlassenwerden mein ganzes Leben bestimmt hat. Trotz der fröhlichen Kindheit. Trotz den schönen Momenten und Erfolgen. "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende" - das habe ich immer so leicht gesagt. Doch das ist eine Lüge, den es gab nie ein Ende. Es hat auch jetzt noch nicht aufgehört. Ich frage sie, was sie denn von jemandem denken würde, der genau das tut, was sie damals tat. Was sie zu mir sagen würde, wenn ich es tun würde.

Es ist unvorstellbar, dass sie das entschuldigen würde. Ich habe es entschuldigt und ertragen. Ich hatte keine Wahl und schreie Ihr nun meinen Schmerz entgegen.

Alles wegschmeisen. Klar Schiff machen. Einen Schrottcontainer bestellen. Den großen Hammer schwingen. Mit dem Besen durchgehen. Reinen Tisch machen. Durchlüften. Ablage machen. Ausmisten. Die Abrissbirne loslassen. Alles abfackeln. Staub wischen. Durchfeudeln. Kärchern. Frühjahrsputz machen. Durch die Waschanlage fahren. Das Silber polieren. Die Teppiche shamponieren. Ordnung machen.

Envie de m'enfuir ... Loin ... !!!

Es ist als verfolgten sie einen geheimen Plan, der vorsieht, das Leben ihrer Töchter alle paar Jahre komplett durchzuschütteln. Wir Töchter sind das gewohnt und haben unabhängig von einander die gleichen Strategien gewählt mit diesen Erschütterungen umzugehen.

Was würde passieren, wenn eine von uns dieses Spiel nicht mehr mitspielen würde. Sich umdrehen und fortgehen. "Macht doch euren Scheiß allein!" Denn der Plan funktioniert ja nur, weil wir mit machen, funktionieren, seit wir geboren sind.

Es wäre an der Zeit sich zusammen zu schließen, einen eigenen Plan zu entwickeln.

Was keiner von ihnen kapiert ist, dass es keiner von uns um Geld geht. Sie sehen nicht, was dieses Leben mit diesem Plan aus uns gemacht hat.