... danach ...
Abgelenkt
Den Samstag mit schönen und vielen Aktivitäten gefüllt, um nicht zu sehr daran denken zu müssen, dass es nur wenige hundert Meter weiter zu einem Treffen kommt, dass tiefgreifende Auswirkungen haben könnte.
Der Geliebte macht sich rar. Ich muss mir eingestehen, dass es mich anstrengt, das alles zu organisieren und ein "Sorry, geht heute leider nicht." als ein "Sorry, geht heute leider nicht." stehen zu lassen. Aber ich werde ruhiger, entspannter und kann mich auf die schönen Momente konzentrieren. Vorherrschendes Gefühl: gespannt wie das alles weiter geht.
Treffen
Das Treffen steht an. Ich lese heimlich mit. Vielleicht schon am Samstag werden die beiden Schwestern in meiner Stadt sein. Ob er wirklich den Mut hat, dass hier durchzuziehen? Was wissen andere davon? Halte ich das aus, nicht dorthin zu gehen? Was würde dann passieren?
Ich halte es kaum aus. Und schreibe mir die Finger wund am Brief, der alles lostreten wird. Der dieses Jahr zu dem machen wird, zu dem es vorgesehen wurde. Von mir. Wenn ich schon keine Kontrolle mehr über mich habe, so will ich doch den Zeitpunkt bestimmen, wann meine und seine Welt ins Wanken gerät.
Geliebter
Er hat sich doch dafür entschieden, der Geliebte zu sein. Es fühlt sich noch immer geil und noch immer richtig an.
Und dann vor drei Tagen die Gelegenheit einen alten Geliebten wieder zu lieben. Sie wurde genutzt. Die Handschellen der Moral haben wir gesucht und nicht gefunden. Und jetzt muss ich die blauen Flecken auf den Brüsten verbergen, die zeigen, wie sehnsüchtig wir waren. Immerhin schmerzt es nicht (mehr). Ich muss in diesem Jahr noch so viel entscheiden. Welchen ich behalte und welchen nicht gehört hoffentlich nicht dazu. Ich will es nur genießen. Lass uns gut sein, lass und schlecht sein.
Feuer
Zum Jahresende noch mal ordentlich mit dem Feuer gespielt. Noch nicht so richtig verbrannt, aber die Wärme sehr genossen.
Das Geschenk wurde überreicht und dankbar angenommen. Es wurden so derart viele Grenzen überschritten, dass es kaum auszuhalten ist. Und dennoch ist das vorherrschende Gefühl: Ja, gut so, gehört so.
Repeat
Memo
1. Er kann machen was er will.
2. Ich auch. Ich kann die Gelegenheiten, an denen ich die ganze Sache zu Eskalation hätte bringen können, kaum mehr zählen. Am Samstag war es mal wieder so weit. Die kapieren einfach überhaupt nicht, dass es nullstens um materielle Dinge geht. Es geht einzig allein um den Umgang miteinander und welche Konsequenzen Handlungen und Aussagen haben können. Es ist an der Zeit sich für eine Auseinandersetzung zu wappnen. Die Explosion und Zerströung liegt nicht in meinem Interesse. Denn nicht ich wäre die Zerstörte, sondern Er. Ich würde das nicht wollen, dass ich dafür sorge. Denn letztlich ist Sie es. Und mit Ihr werde ich mich NIEMALS auseinandersetzen. Das war nicht meine Aufgabe und wir es nie sein. Dafür haben die beiden in den letzten 15 Jahren gesorgt. Naja. Durch das große Geheimnis trägt er auch viel Schuld daran, dass ich so derart vorsichtig in jede Diskussion gehen muss, damit ich nicht doch noch die Bombe platzen lasse. Das soll Er schon mal schön selber machen. Und wieder keine Entschuldigung. Das kommt noch dazu.
Ehrenrunde
Die Fensterscheibe, an die das Kind seine Stirn presst ist angenehme kühl. Es fühlt sich gut an, wie die glatte Oberfläche auf die Haut drückt. Da wo der Mund ist und der Atem des Kindes die Scheibe erreicht, kondensiert er zu Wasser. Gleich, gleich, kann das Kind in diesen Atemnebel malen oder schreiben. Doch noch kann es sich nicht bewegen. Es starrt hinaus auf die ruhige Straße, durch die am morgen nur gelegentlich ein Auto fährt. Das Kind stellt sich vor, wie hinter den anderen Scheiben, andere Kinder am Frühstückstisch sitzen und gleich von der Mutter in die Schule geschickt werden. Wie jeden Morgen hat das Kind auch gefrühstückt mit ihm. Er hat dann den Schlips umgebunden, die Aktentasche genommen und ist nach unten gegangen, um das Auto aus der Garage zu fahren. Seitdem steht das Kind am Fenster. Es dauert ihm einen Tick zu lange, bis es hört, dass das Garagentor geöffnet wird, das Auto anspringt und dann langsam auf die Straße hinausgefahren wird. Dann steigt er aus und schließt das Tor, geht zurück zum Auto und fährt los. Er winkt dem Kind zu und das Kind winkt zurück. Nach einem kurzen Moment kommt das Auto wieder zurück, hat in der nächsten Kreuzung gewendet. Beide lachen und winken sich noch einmal zu. Eine Ehrenrunde sagen sie dazu. Das Kind kennt die Bedeutung dieses Wortes noch nicht. Weiß nicht, dass normalerweise der Sieger eine solche Ehrenrunde läuft, um die Ovationen des Publikums entgegenzunehmen. Für das Kind hört es sich so an, dass es selbst gefeiert wird. Denn nur wegen ihm wie die Ehrenrunde gefahren. Dass sich da vielleicht auch einer feiern lässt, kommt ihm nicht in den Sinn.
Verschwunden
Er ist weg. Der Wunsch. Der große eine. Der, der meine Gedanken die letzten zehn Jahre bestimmte. Der Traum, das Sehnen. Ich weiß nicht wo er hin ist.
Noch vor ein paar Wochen, kämpfte ich mit den Tränen, wann immer mir bewusst wurde, dass sich der Wunsch wohl nicht erfüllen würde. Ich war unendlich traurig, wütend, gab mir und anderen die Schuld und hatte Angst an dieser nicht Erfüllung zu Grunde zu gehen. Ein Leben ohne war absolut unvorstellbar. Und jetzt? Ich kann es nicht mehr spüren. Es ist wie eine Befreiung. Ich sehe die Welt mit ganz anderen Augen. Kann andere Träume und Ideen zulassen. Ich blicke in die Zukunft und sehe nicht mehr die Leere, sondern die Möglichkeiten. Auch die Bewertung der Leben um mich herum ist komplett anders. Ich verstehe es absolut nicht. Ich habe es nicht gewollt. Noch wundere ich mich über mich selbst, wenn ich beim Betrachten von anderen, die den Traum erfüllt bekamen ganz zufrieden sein kann und froh bin, dass es bei mir nicht passiert ist. Eine Baustelle weniger.
Fremd
Die neueste Gelegenheit mal wieder genutzt zum fremdküssen, fremdanfassen, fremdangefasst werden. Mehr nicht. Aber das ist sowieso egal. Dort auch darüber gesprochen, dass man "Beziehung" so schwer definieren kann. Aber natürlich in der Situation nicht meine Sicht der Dinge auf den Punkt bringen können. Hört sich dann ja immer so intellektuell an und es ist vorbei mit Küssen und Berührung. Wahrscheinlich war das von seiner Seite sowieso nur blabla, weil verheiratet und so. Auf jeden Fall klar gemacht, dass die o.g. "fremd"-Sachen eine Beziehung nicht zerstören. Die anderen Dinge sind es. Die kleinen Fluchten und die interne Liste. Die bei mir auch immer weiter wächst. Was fehlt? Was ist ersetzbar? Was nicht? Was ist, wenn man sich das was fehlt wo anders holt? Wo gibt es das überhaupt? Was macht das mit mir, wenn es gelingt es woanders zu bekommen?
Ich weiß ganz genau, wie mein Leben aussehen müsste, damit es perfekt ist (und ich denke da habe ich vielen einiges voraus). Alleine ich weiß nicht, wie ich dieses Ideal erreichen kann. Das hört sich jetzt so groß an. Dabei verlange ich nicht viel. Manchmal ist es nur so bequem es einfach laufen zu lassen. Es einfach passieren zu lassen. Doch dann entgeht einem so viel. Die Initiative muss schon aus einem selbst kommen. Wenn nur die Kraft dafür reichen würde. Ich versuche nach wie vor alles sortiert zu bekommen, was natürlich nicht gelingt, denn mein Leben und das Leben allgemein ist nicht ordentlich. Aber ich komme zurecht und manchmal kommt es mir wenigstens so vor, als hätte ich etwas im Griff. Und ich kann plaudern von schönen Dingen, von Urlaub, Spaß und Arbeit. Und den Küssen und den Berührungen. Die noch viel mehr hätten sein können. Ach Mist, dass ich mir das wieder mal entgehen ließ. Scheiß Bremse im Kopf. (Und dann noch an die Hoffnung vom letzten Jahr geschrieben. Vielleicht ist das jetzt das Ende von ihr. Vielleicht aber auch ein neuer Anfang.) Vielleicht arbeite ich demnächst die Liste (s.o.) doch noch genauer aus. Wenn man das mal schwarz auf weiß sehen würde, wird dann ja alles klar und deutlich und real.
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Über das Küssen nachgedacht. Darüber, dass es ein unbeschreibliches Gefühl ist, wenn man jemanden zum ersten Mal küsst. Dass es in diesem Moment klar ist, ob das mit diesem Menschen geht oder nicht. Wie bei diesen verschiedenen Steckern am Computer scheint es hier auch Konstellationen zu geben, die einfach nicht funktionieren.
Ich küsse so wahnsinnig gerne. Es gibt Menschen, bei denen ich es kaum abwarten kann, bis es wieder die Gelegenheit gibt. Selbst ein kleiner Begrüßungskuss kann elektrisieren, wie es manche gemeinsame Nacht nicht kann. Manche Küsse sind ein Abschied, manche ein Versprechen auf mehr. Vor einem Jahr habe ich ein solches Versprechen bekommen und gegeben. Auch wenn es wohl nie Realität wird, ist es auch jetzt gerade wieder so präsent, dass ich es kaum aushalten kann.
... davor ...
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/ Ich hoffe, Ihnen... nemorosa
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/ Manchmal ist ja... nemorosa
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Danke ...
... für das Antville Layout 'Got a Date?'
das ich für diese Seite angepasst habe. |